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Andalusien Teil 1 - Natur meets Kultur

Gut, dass es heute immer noch regnet. So können wir ein paar Kilometer zurücklegen. Die Landschaft Andalusiens zieht in sattem Grün an uns vorbei. Ab und zu fahren wir durch kleine Orte, vorbei an vielen Gewächshäusern, bergauf und bergab. Manchmal verläuft die Straße direkt am Meer entlang, meist in touristischen Gebieten oder auch oberhalb mit fantastischen Aussichten.

Der Naturpark Cabo de Gata ist unser Zwischenziel. Die Landschaft ist fast noch umwerfender als zuvor. Überall wachsen Agaven, die leider noch nicht blühen. Wetterbedingt zieht es nur wenige Besucher in den Park, weshalb wir kaum eine Menschenseele treffen. 





Der weiße Sandstrand Playa de los Genoveses ist leider überflutet und nicht so traumhaft wie im Reiseführer beschrieben. Deshalb fahren wir weiter zum schwarzen Sandstrand Playa de Mónsul. Er wird gesäumt von spektakulären Felsformationen, die durch die Wellen und einst durch unterirdische Vulkane geschaffen wurden. Angeblich diente dieser Strand auch Indiana Jones als Filmkulisse. Das müssen wir allerdings erst überprüfen.







Ein wenig nass und ziemlich sandig (schwarzer Sand ist irgendwie immer fein und noch hartnäckiger) geht es weiter. Die Scheibenwischer ziehen fleißig ihre Bögen und wir fahren durch Meere von Gewächshäusern bis zur Wüste von Tabernas. Hier kehren wir an einem Stellplatz oberhalb des trockenen Flussbettes ein. Die Aussicht ist schonmal schön, gewandert wird erst morgen.


Die Wanderung fällt aus. Die heißteste und trockenste Region Europas zeigt sich von einer unerwarteten Seite. Es schüttet schon die ganze Nacht und die Temperaturen schaffen es gerade ins Zweistellige. Fast überall in Spanien ist es gerade wärmer. So unternehmen wir eine kleine Spazierfahrt mit Friedolin. Vorbei an Mini-Hollywood (in der Wüste wurden wieder viele Filme gedreht, z.B. Spiel mir das Lied vom Tod) rollen wir im Naturpark der Sierra Alhamilla einem Aussichtspunkt entgegen. Die Landschaft sieht auch trotz des Regens oder gerade durch ihn unglaublich faszinierend aus. Der Weg kreuzt immer wieder Flussbetten, die gerade tatsächlich Wasser führen. Mit der Zeit wird die Straße immer schlechter, Steine müssen aus dem Weg geräumt werden und die vorausschauende Planung der Spur dauert immer länger. Wir wollen nichts riskieren und kehren um.








Spontan ändern wir auch die weiteren Pläne. Statt in die Halbwüste Gorafe, wo das Wetter ähnlich mies sein soll, fahren wir nach Granada. Auf dem Weg zeigen sich unglaublich viele unterschiedliche Gesichter Andalusiens. Rote Felsformationen werden abgelöst von grünen Wäldern in der Sierra Huétor, während auf der anderen Seite die schneebedeckten Gipfeln der  Sierra Nevada vorbeiziehen. Beeindruckend!

In Granada ergattern wir noch Tickets für die Alhambra. Hierbei handelt es sich um eine Stadtburg, gelegen auf einem Hügel. Sie stellt eines der bedeutendsten Beispiele des maurischen Stils dar und gehört zum Weltkulturerbe.

Leider können wir mit unserem Ticket das Herzstück der Alhambra, die Nasridenpaläste, nicht besichtigen. Jedoch können wir den Sommerpalast (Generalife) mit seinen Gartenanlagen und Wasserspielen ansehen. Außerdem haben wir Zutritt zur Festung Alcazaba, welche der Verteidigung diente und einen herrlichen Blick auf Granada ermöglicht. Den Palast Karl des Fünften dürfen wir zum Abschluss auch noch besuchen. Die Kinder sind total begeistert. Überall gibt es was zu entdecken, Wasser zieht ohnehin immer magisch an. Sehr ausgelassen stecken sie die weiten Wege mit einem Lachen weg und sind schon wieder hinter der nächsten Hecke verschwunden. 













Beschwingt machen wir uns auf nach Monachil, wo wir nun schon für die nächste Wanderung in den Startlöchern stehen. Der Wetterbericht lässt erahnen, dass sie stattfinden wird.

Auf der kleinen Abendrunde durchs Örtchen entdecken wir zur Freude der Kinder auch noch einen Spielplatz.


Ach ja, Zeitumstellung, da war ja noch was … So starten wir erst richtig spät in die Klammwanderung Los Cahorros. Zunächst geht es auf und ab auf matschigem Boden immer zur Rechten des Rio Monachil. Über kleine und eine richtige lange Hängebrücke erreichen wir die Klamm. Die Felswände türmen sich an beiden Seiten senkrecht in die Höhe. Zwischen Fels und Wasser verläuft nur ein schmaler Sims. Teilweise ist er so schmal, dass man nur mit Hilfe von Eisengriffen an der Wand entlangklettert. An einigen Stellen ragen die Felsen sogar so tief, dass wir nur noch kriechend vorwärtskommen. Es ist eine richtige Abenteuerwanderung. Die Mädels sind so begeistert und rennen vor, dass es manchmal schwierig ist mit ihnen Schritt zu halten. Am Ende der Klamm picknicken wir und genießen die Aussicht auf die umliegenden Berge. Zurück geht es den Berg hinauf. Leider ist der Weg so schlecht ausgeschildert, dass wir die richtige Abzweigung verpassen und auf einem richtig ausgebauten Wanderweg landen, der von der Klamm wegführt. Ich bin ganz schön enttäuscht, denn jetzt wäre der Abschnitt oberhalb der Klamm gekommen. So wandern wir an Feldern und Bauernhöfen vorbei. Auch schön, aber nicht ganz so toll. Das scheinen auch die Mädels zu merken, deren Laune zu kippen droht. Doch dann führt eine Abzweigung nochmal zurück zur Klamm. Da alle ziemlich geschafft sind, ich aber unbedingt noch einen Blick von oben auf die Schlucht werfen möchte, wandere ich alleine (mit der schlafenden Wilma im Gepäck) zum Aussichtspunkt. Beeindruckend! Der Umweg lohnt sich und macht die Enttäuschung über den falschen Weg ein wenig wett. 



















Auf der Fahrt zeigt sich wieder eine andere Seite Andalusiens. Wir sehen Stauseen und viele Berge bis wir die Küste erreichen. 

In La Velilla steuern wir einen Spielplatz an, wo wir aber nicht lange verweilen. Eigentlich möchten wir viel lieber ans Meer. Letzten Endes landen wir im Naturpark der Klippen von Marco-Cerro Gordo am Playa Cala Torre del Pino. Der Blick von oben ist fantastisch. Ziemlich steil, mit eher ungeeignetem Schuhwerk (es ist Sandalenwetter), geht es nach unten zum Strand, wo wir ein windstilles Plätzchen finden. Ida, Marta und Wilma klettern an den Felsen, sammeln Steine und sind einfach nur glücklich. Auf dem Rückweg findet Ida noch ungeahnte Energiereserven und sprintet den Berg quasi hoch.






Für die Nacht finden wir einen Parkplatz, an dem noch andere Kinder schlafen. Spielend verbringen sie die Zeit vorm Abendessen mit anderen Reisenden Kindern.

Auch morgens nutzen die Mädels die Chance auf dem privaten Spielplatz, bevor alle weiterfahren.

Im Bergdorf Frigiliana können wir am deutlichsten sehen, dass hier vor knapp zwei Wochen der Saharasturm durchgefegt ist. Das eigentlich weiße Dorf strahlt nicht wie sonst. Die Häuserwände sind eher gelb, der Boden mit einer Staubschicht bedeckt. Dennoch ist das Dörfchen sehr hübsch anzusehen. Die kleinen Gässchen und Fassaden sind mit Pflanzen verschönert und es gibt viele kleine Lädchen. Den Kindern hat es natürlich der Spielplatz angetan, den wir vor und nach Stadtbesichtigung bespielen. Und das Eis natürlich auch.



Entlang des Meeres setzen wir unseren Weg auf der Suche nach einem Strand zum Picknicken fort.

Bei Benajarafe entdeckt Jonas plötzlich andere Surfer im Wasser. So stürzt er sich schnell ins Wasser, während die Mädels im Sand spielen und ich allen beim Tun zusehe. Bei Sonnenschein reicht das schon aus, um glücklich zu sein.

Jonas kommt semierfolgreich aus dem Meer und dazu auch noch von kleinen Feuerquallen an den Füßen verbrannt. Autsch!


Für die Nacht kehren wir an einem der östlichsten Strände Málagas ein. Ein Parkplatz, wo die Wohnmobile dicht an dicht stehen. Doch in der Gegend gibt es leider kaum Alternativen. Von daher lautet die Devise: Augen zu und schnell schlafen ;) 

Doch vorher erkunden wir noch die Promenade. Als ein Spielplatz in Sichtweite kommt, drehen wir mit Blick auf die Uhr um.

Während wir alles klarschiff machen, erfreuen sich die Kinder einer Taubenschar und scheuchen sie über den gesamten Platz. Ihnen macht die Wohnmobilromantik nichts aus. 

So schnell wir können, fahren wir dann aber weiter, allerdings nur eine Bucht. Denn dort kann man auch surfen. Nur leider heute nicht. Aber wo wir schon mal da sind, dürfen die Kinder sich auf dem Strandspielplatz vergnügen. Ida macht leider Bekanntschaft mit einer rutschigen Matschpfütze. Doch der Unfall ist schnell vergessen. Mit Hilfe der Stranddusche füllen wir den Wasserspielplatz - die Kinder matschen fröhlich vor sich hin. Wasser und Sand sind einfach der Renner. Die Zeit vergeht wie im Flug. 

Aufgrund der nicht so schönen Stellplätze um Málaga herum, verschlägt es uns in die Berge oberhalb der Stadt. Hier schnüren wir sofort die Wanderschuhe und laufen immer der Nase nach am Berg entlang. Es ist grün und die Aussicht in den Naturpark wunderschön. Lediglich die heutige Abneigung der Kinder dem Wandern gegenüber, zieht uns wieder zurück zu Friedolin.










Dort angekommen wird gepicknickt. Später stößt noch eine Familie aus der Schweiz mit dreijährigen Zwillingen dazu. Wir unterhalten uns den restlichen Tag mit den Eltern und freuen uns über die gute Gesellschaft. Ida genießt es die älteste zu sein und spielt den Entertainer, während sich Marta eines der Laufräder der Mädels schnappt und den restlichen Tag mit ihrer imaginären Familie im Kreis fährt. Wilma ist einfach nur froh dabei zu sitzen und ab und zu das Laufrad zu schieben.



Am Morgen nehmen wir Abschied. Doch nur kurz, denn Martas „Pinkes Mädchen“ hat sich in die Spielekiste von Noemi und Lilia verirrt.

Zuerst suchen wir einen Surfshop in Fuengirola auf, finden aber kein geeignetes Brett. Erfolgreicher sind wir im Handyladen - 50 GB für 20€ klingen fair.

Endlich ist es richtig warm. Die Sonne scheint, die Kleidung wird dünner. Deshalb suchen wir einen halbwegs schönen Strand in der Nähe auf. Das ist gar nicht so einfach, da die Küste um Málaga herum unglaublich dicht bebaut ist. Trotzdem finden wir ein nettes Fleckchen am Playa del Ejido. Ida und Jonas spielen Ball, Marta und Wilma im Sand und ich versuche mit einem kleinen Nickerchen Kopfschmerzen loszuwerden. Das klappt auch halbwegs und zur Weiterfahrt ins Landesinnere bin ich wieder hergestellt. 


Bei Ardales treffen wir wieder auf Sandra und David mit Noemi und Lilia. Gemeinsam finden wir einen neuen Platz in einem Eukalyptuswald in der Nähe des Caminito del Rey, den wir morgen nacheinander bewandern möchten.

Den restlichen Tag verbringen wir wieder quatschend und spielend. Es gibt viel zu erzählen, die Kinder spielen toll und natürlich ist Ida am Ende wieder in den tiefsten Matsch gefallen ;)




Unglaublich früh - es ist draußen noch dunkel - weckt uns der Wecker. Nach und nach krabbeln alle aus den Federn, so dass wir schon vor dem Frühstück Jonas zum Startpunkt des Caminito del Rey bringen. Dies ist ein Wanderweg, der früher als gefährlichster Weg der Welt bekannt war. Nachdem Ende der 90er viele Kletterer zu Tode kamen, wurde der Weg gesperrt. 2015 wurde er als gesicherter Wanderweg für die Öffentlichkeit freigegeben. Der ungesicherte und abenteuerliche Originalweg verläuft über weite Strecken direkt unterhalb des neuen, bequemen Wanderweges. Jeden Tag darf nur eine begrenzte Anzahl von Besuchern auf den Weg, auch nur von Nord nach Süd. Aus diesem Grund muss man die begehrten Tickets auch eigentlich schon weit im Voraus kaufen. Tatsächlich ergattern wir noch zwei Eintrittskarten für den gleichen Tag. Da Kinder unter 8 Jahren leider gar nicht erlaubt sind, entscheiden wir uns dazu, die Tour jeweils alleine zu machen. 

So startet Jonas seinen Weg früh morgens. Währenddessen frühstücken wir Mädels und begeben uns an unserem Stellplatz auf Schildkrötensuche - angeblich wohnen hier einige Exemplare. Wir bleiben erfolglos, denn schon früh kommt von Jonas die Meldung, dass wir ihn wieder abholen können. In Bestzeit hat er sich durch die Besuchermassen gekämpft. Nach einer kurzen Stärkung bin ich an der Reihe. Als ich den Startpunkt der Wanderung erreiche, beginnt es zu tröpfeln. Schnell wird der Regen stärker und innerhalb kürzester Zeit bin ich pitschnass. Ein unangenehmer Wind geht durch die Schlucht, so dass der Regen teilweise waagerecht auf mich einpeitscht. Auch wenn das Wetter nicht zum Verweilen einlädt, ist die Sicht dennoch atemberaubend. Für Jonas ist das letzte Stück der Wanderung das Highlight. Dort ragen die Felsen steil empor. Aufgrund der Witterungsverhältnisse ist dieser Abschnitt für mich leider gesperrt. Der Weg führt im Stockdunkeln durch den Berg. So ganz alleine ziemlich gruselig. Kleine Aussichtspunkte lassen erahnen, wie toll die Sicht an der Felswand ist. Die Hängebrücke über die Schlucht darf ich dann aber doch noch nutzen. Wow! Pünktlich zum Ende der Wanderung kommt dann die Sonne heraus. Es fühlt sich schon ein wenig so an, als würde sie mich auslachen. 

Während meiner Wanderung machen unsere Mädels eine Matschparty mit Lilia am Stellplatz. Ganz durchnässt wärmen sie sich in Friedolin und holen mich dann ab. 













Auf der Suche nach einem Supermarkt sehen wir ganz tolle, saftig grüne Landschaften. Die Sonne strahlt, als wäre sie nie weg gewesen. In Álora werden wir schließlich fündig, während alle Mädels ein wohlverdientes Nickerchen machen.


Für diese Nacht wollen wir uns mit der anderen Familie wieder am Stellplatz treffen. Einen kurzen Moment zu lange überlegt Jonas, geht vom Gas und wir bleiben mit Friedolin in der tiefsten Matsche stecken. Wir nehmen es irgendwie gelassen, schaufeln mit Kinderschippen den gröbsten Matsch weg, legen die Spur mit Holzspänen vom Wegesrand aus und versuchen irgendwie raus zu kommen. Gas geben, zurückrollen und wieder Gas geben, bringt uns ab und zu ein Stück nach vorne. Doch dann bleiben wir wieder stecken. Nach mehreren Anläufen und einem starken Jonas, der als lebender Abschleppwagen fungiert, schaffen wir es und bringen Friedolin in Sicherheit.  


Für die Mädels ist die Aktion richtig spannend und sie sind ein wenig enttäuscht, dass sie nicht wirklich helfen können. Nach der Aufregung haben wir uns ein Bier verdient. In der Sonne lassen wir uns nieder und warten auf die anderen. Gemeinsam mit Noemi und Lilia gibt es Matscheparty Nummer 2. Heute sahnt Wilma den Preis des matschigsten Kindes ab ;)




Mit fünf Mädels und vier Erwachsenen machen wir uns auf zum Mirador de las Buitreras oberhalb des Caminito del Rey. Die Sonne scheint und die Mädels sind top motiviert. Bis auf Wilma laufen alle Kinder den ganzen Berg hinauf. An jeder Ecke machen wir Pause, genießen den Ausblick, quatschen, motivieren zum Weiterlaufen, beobachten Adler (sie sind unglaublich majestätisch in der Luft) und Steinböcke und sind einfach rundum glücklich. Noch nie haben wir so lange für eine solche Strecke gebraucht. Doch es ist toll! Belohnt werden wir durch einen unglaublichen Ausblick auf ein Teilstück des Caminito. Senkrecht geht die Felswand am Aussichtspunkt in die Tiefe, so dass wir immer in Habachtstellung sind. Bergab geht es wieder fröhlich zu unseren Autos zurück. 













Mit unseren neuen Freunden aus der Schweiz macht es richtig viel Spaß. Spontan entscheiden wir uns gemeinsam nach Ronda zu fahren, wo wir auf dem Hof einer belgischen Auswandererin einkehren. Das Land ist übersäht mit Frühlingsblumen, die die Mädels begeistert pflücken. Auch die Hühner beschäftigen sie lange Zeit. Ein toller Ort für Kinder zum Entdecken, der für uns eine unglaubliche Aussicht beim Quatschen und Abendessen bietet.



Auch morgens führen wir unsere Gespräche fort, während es langsam Vormittag wird. Die Mädelsgang füttert derweil die Hühner und baut sich aus Polstern einen Hüpfbereich. Der Ort ist einfach nur herrlich und es fällt schwer ihn zu verlassen. Nachdem die Anfahrt ziemlich abenteuerlich war, klappt die Abfahrt dann aber umso besser. 


Unser heutige Ziel liegt gar nicht weit entfernt. Zusammen fahren wir nach Ronda, wo wir zunächst am Spielplatz hängen bleiben. Vom Hunger gelockt, kehren wir aber recht schnell in einem Restaurant ein und lassen uns Tapas schmecken. Super lecker! Gut gestärkt geht es dann auf Erkundungstour durch Ronda. Die Altstadt liegt auf einem Felsplateau und ist durch eine knapp 100 Meter tiefe Schlucht vom jüngeren Stadtteil getrennt. Verbunden sind beide Teile durch beeindruckende Brücken. Diese besichtigen wir dann auch von oben und unten. Unterbrochen wird die Tour nur durch eine Eispause - die haben sich die geduldigen Mädels auch richtig verdient.






Zum Abschluss landen wir an einem Aussichtspunkt, der den Blick auf den Ort von unten, samt neuer Brücke, ermöglicht. Es ist ein tolles Panorama. Leider heißt es dann auch für unsere kleine Reisegruppe Abschied zu nehmen (besonders Marta fällt es heute sehr schwer), da unsere Reisen in unterschiedliche Richtungen weitergehen. Ein super Zufall, dass wir uns getroffen haben und wir eine wirklich unglaublich tolle Zeit miteinander hatten. Sandra, David und die Zwillinge Noemi und Lilia werden uns aber bestimmt mal in Dortmund besuchen. Und wenn sie wissen, wo ihre Reise hingeht, schauen wir bestimmt auch mal bei ihnen vorbei ;)



Unser Weg führt uns noch, mittlerweile ganz schön spät, durch Pinienwälder mit spektakulären Aussichten, bis ans Meer. Am Playa Guadalmansa finden wir ein schönes Fleckchen und schlafen k.o. ein.


Ganz langsam kommen wir nach den ereignisreichen Tagen in Schwung. Es ist ein richtiger Sonntag. Ein ordentlicher Wind weht, der viele Kitesurfer anlockt. Über dem ganzen Meer tummeln sich die Drachen. 

Nach beiden Seiten unseres Stellplatzes machen wir einen Spaziergang entlang des Strandes. In der einen Richtung befinden sich toll bepflanzte Luxusresorts, in der anderen Richtung kommen wir an Appartments und Dünenlandschaften vorbei. Auf dem Weg können die Kinder endlich mal wieder Roller fahren. Aufgrund des Windes kann man sich leider, trotz Sonne, nicht gut am Strand aufhalten. Deshalb wird in Friedolin gespielt, gehört und gechillt. Ein richtiger Sonntag eben.









Dem Sonntag folgt ein richtiger Montag. Nichts läuft nach unseren Vorstellungen. Vor dem Frühstück müssen wir noch einkaufen, da alle Vorräte leergefuttert sind. Schlechte Laune wegen Hunger ist vorprogrammiert. Die Wäsche kommt nicht wirklich sauber aus der Maschine. Dazu kommt Sturm mit Regen, der uns ans Auto fesselt. Keiner wagt es so wirklich einen Fuß vor die Autotür zu setzen. Obendrauf kommt eine unschöne Auskunft zu meiner Versetzung. Die neue Schule befindet sich zwar in Dortmund, ist aber zeitlich genauso weit wie meine bisherige Schule entfernt. Kein Gewinn, eher ein Verlust. Nun heißt es alle Hebel in Bewegung zu setzen.

Am Stellplatz mit Aussicht auf den berühmten Fels von Gibraltar sehen wir eher nichts, ab und zu lässt sich die Silhouette des Wahrzeichens erahnen. Über mir hängt den ganzen Tag eine Regenwolke. So fühle ich mich wie ein Spielstein und spiele den ganzen Tag tausende Szenarien meiner beruflichen Zukunft im Kopf durch. Es bleibt mir nichts, als zu hoffen, dass sich doch noch alles fügt. Die Kinder hängen auch eher ab und wissen nichts mit sich anzufangen. 

Es ist ein Tag zum Abhaken. Hoffentlich schaukelt der Wind uns schnell in den Schlaf.


Nachts fühlt es sich zwischenzeitlich so an, als würde Friedolin umgepustet werden. Doch morgens hört irgendwann der Regen auf, der Himmel klart auf und der Fels von Gibraltar wird endlich sichtbar. 

Für einige Erledigungen steuern wir eine Shopping-Mall an. Ausnahmsweise klappt es ohne große „Ich-will-das-haben-Vorfälle“.

Bei mittlerweile ganz blauem Himmel kehren wir am Sobrevela Playa ein. Hier gibt es endlich mal wieder viele Utensilien zum Tipibau. Begeistert spielen wir alle Ball - jeder gegen jeden. Im Hintergrund können wir die ganze Zeit Gibraltar bestaunen. Und auch der afrikanische Kontinent zeichnet sich am Horizont ab.









Für die Nacht parken wir direkt an der Grenze La Línea de la Concepción in einem Yachthafen. Morgen machen wir einen Ausflug nach Großbritannien.


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