Gleich unser erster Halt in Kantabrien entpuppt sich als absoluter Glücksgriff. Es ist der Playa de Barnejo-Berrellín. Als wir ihn bei Flut erreichen, ist nur ein schmaler Streifen Sand begehbar. Das Wasser ist wie ein See und lädt die Kinder zum Schwimmen mit den Bodyboards ein. Überall kann man schwimmend und watend (wenn man groß ist) kleine Buchten erreichen. Beim Einsetzen der Ebbe verschwindet das Meer nach und nach hinter einer Kurve, wo wir tolle Wellen finden. Wir sind unglaublich begeistert von diesem Strand und fühlen uns an verwunschene Traumstrände an anderen Enden der Welt erinnert.
Gut gelaunt geht es zum Playa Gerra, wo wir (hoffentlich, sofern es nicht zu voll wird) die nächsten Tage bleiben werden. Schnell geht es los zum Strand - die Wellen sind super. So können Jonas und ich endlich wieder surfen. Dort könnte ich ewig bleiben. Immer sicherer fühle ich mich auf dem Surfbrett. Doch es ist schon spät, so dass es für die Kinder nur noch zu einem Abendessen bei spektakulärem Sonnenuntergang reicht.
Am nächsten Tag sind Jonas und ich früh hellwach und trinken in aller Ruhe Kaffee - warum machen wir das nicht häufiger? Beim Wellencheck stellt Jonas fest, dass ein Platz mit Aussicht frei geworden ist. In Windeseile weckt er Ida, baut um und rumpelt Friedolin auf den anderen Platz. Als ich die Tür öffne, sind die Kinder alle wach und ganz aufgeregt. Denn unser Kaffeezubereitungsgerät ist in tausend Teile zersprungen, überall ist Kaffee - ein großes Opfer für den neuen Platz. Schnell lernen wir aber Leute kennen, die das Kaffeekochen für uns übernehmen werden. Dafür können wir nun ab jetzt mit herrlicher Aussicht frühstücken.
Meist schaffen wir es erst sehr spät - häufig erst nach der Mittagspause - zum Strand. Denn auch am Platz ist viel zu tun. Anna und Lea (gemeinsam mit ihren Eltern Familie G.) sind immer fürs Spielen da - meistens dreht sich alles um ihre Schleich-Einhörner. Yeah, und endlich wieder vom blöden C. genesen, stößt Familie A. an diesem herrlichen Platz zu uns. Wir freuen uns riesig über das Wiedersehen :) Auch die große Gruppe versteht sich prächtig. Dazu stößt später auch noch Heidi und ihre Familie und kurz vor Schluss ist auch noch Familie W. dabei.
Endlich kann Jonas Zeit und Wetter nutzen, um sein Brett zu reparieren. Wilma spielt die Assistentin, während ich auch mal alleine am Morgen surfe.
Nachmittags sind wir immer am Strand zu finden. Häufig im Wasser - mit und ohne Brett, mit Bodyboard, Schwimmflügeln und Co. Die Wellen sind mal super, mal klein und ohne Kraft. Aber eigentlich macht es immer Spaß. Vor allem auch gemeinsam mit Selina und Christoph zu surfen ist super. Endlich traut sich Ida dann auch aufs Surfbrett. Es klappt super und mit einem Mal ist sie nicht zu bremsen. Gemeinsam mit Enie und Mattia erpaddelt sie eine Welle nach der anderen - alles ganz alleine. Mega cool!
Außerdem bauen wir ganz viel aus Sand, spielen Strandtennis und panieren uns. Manchmal beschäftigen sich die Kinder auch den ganzen Nachmittag mit der Produktion von Lehmkugeln. Wofür genau sie das machen erschließt sich uns nicht (vermutlich wissen sie es selber nicht), aber sie sind toll beschäftigt und verteilen die Produktionsschritte auf alle Schultern.
Am Platz geht die Spielerei weiter und jeden Abend heißt es: morgen ist ja ein neuer Tag. Dieser wird eigentlich immer mit einem traumhaften Sonnenuntergang abgerundet. Auf dem benachbarten Hügel ist es ein ziemlich atmosphärisches Spektakel. Die Spanier sind laut, haben Spaß und als die Sonne verschwunden ist, wird geklatscht. Es ist so herrlich laut und schön :) Ansonsten genießen Jonas und ich die Sonnenuntergänge, das Meer und das Rauschen vor Friedolin - mit Nebengeräuschen, aber fast in Ruhe. Oft sind wir dabei auch in guter Gesellschaft. Bei einem Sonnenuntergang dürfen die Kinder als Highlight mit dabei sein. Eingekuschelt in Decken versuchen sie ganz leise dem Abtauchen der Sonne zu lauschen. Es bleibt beim Versuch ;)
Gemeinsam feiern wir hier auch Mailas Geburtstag - nun ist sie 5. Neben Eis statt Kuchen mit ganz vielen Süßigkeiten, vielen Luftballons, Kinderdisco und gemeinsamen Nudelessen am Mittag, gibt es eine Schatzsuche mit den Papas - wie cool!
Für eine Nacht wird der Parkplatz leider gesperrt. Denn das Schlafen auf dem Platz ist ein wenig illegal. Dabei ist die Polizeiaktion angekündigt. Vermutlich haben sie keine Lust die ganzen Camper aufzuschreiben und zu verwarnen. Wir nutzen den Tag, um uns San Vicente de la Barquera anzusehen. Die Stadt ist süß, wir finden eine leckere Tapas-Bar und bestaunen die örtliche Burg und die Pilgerkirche.
Am Abend finden wir ein Plätzchen am Bach, in dem wir uns noch abkühlen können. Die Kinder sammeln Fische mit den Keschern und planschen. Toll ist auch der benachbarte Spielplatz, den die Kinder ausgiebig bespielen. An einer großen Tafel wird gemeinsam zu Abend gegessen. Denn Familie A. und Heidis Familie haben sich zu uns gesellt. Ohne die Kinder (naja, Wilma mogelt sich dazu) verbringen wir einen Abend bei Kerzenschein mit Geschichten und Mojito.
Gestartet wird der Tag mit einem Morgenspaziergang - ganz alleine und ziemlich idyllisch. Danach heißt es Spielplatz bei den Kindern und Schwimmen im Fluss bei den Eltern (machen wir heimlich, um die Kinder nicht auf den Geschmack zu bringen ;)).
So schnell es geht, fahren wir dann aber zurück zum Playa Gerra. Nach der Polizeiinspektion ist der Schlafplatz nun wieder geöffnet und wir erfreuen uns wieder an Meer und Aussicht.
Gemeinsam mit Julian machen alle sechs Kinder und ich einen Sonntagsspaziergang entlang des Strandes mit dem Ziel: Eis. Viele Sonntagsspaziergänger erfreuen sich an unserer kleinen Kindergartengruppe und mancher spricht uns an, ob wir sooooo viele Kinder hätten ;)
An einem faulen Nachmittag werden wir alle noch ein wenig aktiv, indem wir die Klippe erkunden. Oh, wie schön ist diese Gegend bitte?
Ansonsten lassen wir Drachen steigen, bzw. versuchen es, spielen die Kinder bis zum Umfallen und bemalen Steine am Strand.
Am Mädelsabend besuchen Selina, Marina und ich eine Bar mit Live-Musik und leckerer Sangria. Die Männer verbringen den Männerabend in der Mojito-Bar. Die jeweils zur Kinderbeaufsichtigung abgeordneten Elternteile bauen ihr Lager vor Friedolin auf, zu dem die Ausgehenden später dazustoßen. Dort bekommen wir einiges geboten - Feuerwerk in San V., einen Brand (der am nächsten Tag noch größer ist) und einen Polizeieinsatz.
Am vermeintlich letzten gemeinsamen Abend kehren wir drei Familien gemeinsam in der Mojito-Bar ein. Zwar gibt es keinen Cocktail, doch ein, zwei Bier und ein leckeres Abendessen.
Und dann heißt es ein letztes Mal Strandtag, die letzte Welle (für Ida, Jonas und mich auch ganz gute) und das letzte gemeinsame Abendessen.
Für Ida bleibt der Abend leider bestimmt auch in schmerzhafter Erinnerung - beim Spielen landet ihr Daumen in der Tür des Toilettenhäuschens und sieht nun ein wenig überfahren aus. Getröstet mit Eis geht es schnell besser. Zum Glück ist es der linke …
Zum Abschied stehen Ida und ich besonders früh auf, spazieren ein letztes Mal am Strand entlang und malen ein großes Sandgemälde.
Schweren Herzens nehmen wir Abschied von diesem tollen Ort, den netten Menschen und der unschlagbaren Aussicht.
Auch dieses Plätzchen hat es zu einem Lieblingsort geschafft. So wollten wir eigentlich nur ein paar Tage bleiben, aus denen fast zwei Wochen wurden. Vielleicht ist es auch der beste Platz? Zumindest in der Top 3 wird er auf jeden Fall landen - somit werden wir definitiv zurückkommen.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen