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Noch mehr Schnee, viele Kilometer und kleine Städtchen in Serbien

Auch an der serbischen Grenze freuen sich die Beamten, dass sie Borussia Dortmund kennen. Und auch Borussia Mönchengladbach. 

Außerdem erhalten wir die Information, dass wir uns innerhalb von 24 Stunden durch unsere Unterkunft polizeilich registrieren lassen müssen. So war es per Gesetz in den anderen Balkanländern auch. Doch irgendwie hat sich niemand dafür interessiert. Die Serben meinen es nun ernst. Blöd, dass wir eine Nacht freistehen müssen, um den Campingplatz, der knapp sechs Stunden von der Grenze entfernt ist, zu erreichen. Also ist unser erster Halt in Vranje an der Polizeistation. Unser Anliegen wird ernst genommen, aber nicht so ganz verstanden. Wir einigen uns darauf, dass der Campingplatz uns direkt anmeldet und es auf zwei Stunden mehr wohl nicht ankommen wird. Wir sind gespannt …


Mein großer Wunsch für Serbien ist der Besuch des Tara Nationalparks. Obwohl die Fahrt vom Vortag so schrecklich war, nehmen wir einen riesigen Umweg in Kauf, um den morgigen Tag bei Sonne im Nationalpark verbringen zu können.

Doch im Gegensatz zum Vortag sind wir heute alle ziemlich entspannt. Leider finden wir erst ziemlich spät einen geeigneten Pausenort. Der Sportplatz einer Schule eignet sich hervorragend zum Rollbrettfahren und Ida startet ihre ersten Versuche um Körbe werfen. Sie ist begeistert. Alle toben sich aus, lautes Gegacker füllt den Schulhof. Vor allem Fangen spielen ist der neue Hit für die Mädchen.


Dann geht’s in der Dämmerung mit Simone Sommerland lustig weiter. Unterwegs machen wir Bekanntschaft mit der serbischen Polizei. Eine gute. Irgendwie sind wir auf der Suche nach einem Atm in einer verbotenen Straße gelandet. Wir wundern uns schon warum wir von einem Fußgänger wild beschimpft werden und schwupp heißt es für uns rechts ran. Die Kinder sind beunruhigt, was ich der netten Dame kommuniziere. Sie erklären nach Kontrolle der Ausweise, dass wir die Straße nicht benutzen durften, aber das Navi wohl Schuld sei und wünschen uns eine gute Weiterreise. Danke ;)

Kurz hinter Bajina Bašta erreichen wir das Ziel am Fluss Drina. Auf der anderen Seite liegt Bosnien Herzegowina.


Auf dem Seitenarm vom Fluss Drina tanzen in der Morgensonne die Nebelschwaden. Bei bestem Wetter geht es über viele Serpentinen den Berg hinauf. Recht schnell finden wir uns in einer Winterlandschaft wieder. 



Eine kleine Wanderung führt uns durch den schneereichen Wald zum Aussichtspunkt Banjska Stena. Von hier aus hat man eine fantastische Aussicht auf den Perućacsee. Wow! Leider hat Marta unglaublich schlechte Laune und untermalt die schöne Aussicht mit Gejaule. Sie hat Angst vor den hier lebenden Bären. Einen zu treffen ist aber laut Infotafel eher unwahrscheinlich. Im Fall der Fälle wird er uns aber wohl fressen. Bei Begegnung soll man sich still verhalten und nicht mehr bewegen. 60% meiner Familie würde das nicht schaffen …








Schnell geht’s durch tolle Landschaften zum Campingplatz, damit wir endlich polizeilich registriert sind. So nutzen wir die Gelegenheit, die erste Fuhre Wäsche zu starten.

Mit unseren neuen Poporutschen fahren wir zu einem Hang, der in der Sonne liegt. Wir picknicken und spielen im Schnee. Marta und Wilma stehen dem Ganzen allerdings zwiespältig entgegen. So richtig warm werden sie mit dem Schnee nicht. Ida hat dagegen richtig viel Spaß mit ihrem Stück Plastik unterm Hintern.




Weil die Kinder keine Lust auf eine weitere Miniwanderung haben, ziehe ich alleine los, während die anderen im Auto bleiben. Der Crnjeskovo Aussichtspunkt ist mein Ziel. Die Sicht ist herrlich. Würde ich das knutschende und quatschende Paar, das sich auf einer Bank in der Sonne räkelt, ausblenden können, wäre es noch ein bisschen herrlicher. Dennoch komme ich glücklich über eine halbe Stunde Auszeit wieder bei Friedolin an.





Auf dem Campingplatz geht es dann weiter mit Waschen. Währenddessen vertreiben sich die Kinder die Zeit bis zur Dunkelheit auf dem kleinen Spielplatz, der eine große Outdoorküche beinhaltet. Ida räumt sie komplett auf. Früh übt sich ;)




Mit Landstrom und unserer mobilen Heizung verbringen wir eine sehr muckelige Nacht. Vor Abfahrt wird nochmal der Spielplatz bespielt und dann geht’s auch schon weiter.


Knapp vier Stunden später erreichen wir Novi Sad. Hier ist einer meiner Schulfreunde aufgewachsen. Da liegt es doch nahe, wenn man mal in der Gegend ist, sich das Ganze auch mal anzusehen. Die kleine Stadt liegt direkt an der Donau, wo wir entlangflanieren, um die Altstadt zu erreichen. Diese wird gerade in warmes Licht der bald untergehenden Sonne getaucht. An vielen Ecken gibt es Programm - von Straßenmusikern über Clowns zu Fußballtricksern. Es gibt viele wunderschöne Gebäude und tolle Kirchen. Auf bronzenen Bodenplatten sind die Meilensteine von Novi Sad markiert. Erinnern kann ich mich noch sehr gut an 1999, als beim NATO-Angriff auf die damals zweitgrößte Stadt Yugoslawiens alle Brücken zerstört wurden. Wir erfahren außerdem besonders wichtige Dinge, wie dass Michaela Jordan 1982 ein Spiel in Novi Sad bestritten hat. Aber auch, dass es seit 2016 Europas Jugendhauptstadt ist.












Nach einer Kinderpartyfahrt landen wir für die Nacht am Palićko See.


Nur kurz besichtigen wir den See am Morgen. Die Temperaturen sind nach einer bitterkalten Nacht immer noch im Minusbereich.


In Subotica machen wir noch einen kurzen Rundgang und hauen unser letztes serbisches Geld auf den Kopf. Es reicht für vier Rollen Klopapier und eine Packung Taschentücher ;)

Die Kinder freuen sich riesig über den Spielplatz im Zentrum. Doch auch hier treibt uns die Kälte zurück ins Auto.





An der Grenze können wir aufatmen. Unsere polizeiliche Anmeldung hat wohl auch nach Ablauf der 24 Stunden-Frist geklappt. Zumindest wird nicht gemeckert. Puh!

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