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Der Osten Kretas - die Region Lassithi

Endlich sind wir nun wieder on the road. Während Jonas Wasser auffüllt, besichtige ich kurzerhand das Kloster von Selinari. Von außen ist das Gebäude unglaublich schön. Überall wachsen und ranken Pflanzen.



Kurz bevor wir unseren  Stellplatz erreichen, werfen wir einen Blick auf die Überreste der versunkenen Stadt Oulous. Beim Schnorcheln sieht man wohl sogar Bodenmosaike der Unterwasserruine, oberhalb lassen sich nur vereinzelte Mauern blicken.

Direkt am Meer finden wir unseren Stellplatz. In der Ferne sieht man das ziemlich touristische Elounda, doch hier ist es total ruhig. Nur ein paar Schafe lassen sich bei der Erkundung der Umgebung blicken. Deren Hinterlassenschaften untersuchen die Kinder ganz begeistert. Hm, lecker Schafkacka!


Bei tollstem Frühlingswetter besuchen wir das kleine Dörfchen Kritsa. Es ist total niedlich, allerdings komplett ausgestorben. In einem kleinen Lädchen können wir zum Glück das preisgekrönte Olivenöl kaufen. Mal sehen, was es kann. Wer weiß, womöglich wurde es nur von den Dorfbewohnern prämiert?












Zur Mittagspause machen wir Halt an einem Spielplatz am Strand Agiou Panteleimonos. Leider beginnt der Regen meine Kaffeetasse wieder zu füllen.


Die nächste Bucht ist dann ein Traum (auch bei Regen) - feiner heller Sandstrand und türkisblaues Wasser laden uns zum Pläne über den Haufen werfen ein. Friedolin wird schlaftauglich gemacht und Familie V. besucht uns spontan am Strand.






Hungrig verschlägt es uns in eine kleine Taverne, in der Mama uns aufzählt was sie anbieten kann. Kaum haben wir Platz genommen, beginnt sie in der Küche rumzurödeln. Dabei haben wir doch noch gar nicht bestellt? Nach und nach füllt sich der Tisch mit Salat, Pommes und dann Massen an Fleisch (blöd, denn zumindest wir essen das gar nicht). Getränke gibt es irgendwie gar nicht. Am Ende wird das Zuviel eingepackt und schluckend zahlen wir eine doch ziemlich happige Rechnung. Vielleicht der Aufpreis, dass sie bei ihrer Talkshow gestört wurde. Immerhin hat es sie beim Rauchen nicht gestört, dass wir daneben gegessen haben …

Nun nehmen wir aber wirklich Abschied von Amelie und ihrer Familie. Wer weiß, wann wir uns wiedersehen?!


Schon vor dem Frühstück springt Jonas in seinen Neoprenanzug und stürzt sich ins Nass. Wir Mädels sitzen derweil auf unseren Logenplätzen in der offenen Bustür und feuern ihn beim Spaß in den Wellen an. Schaut gut aus!



Am Tholos Beach soll man auch gut surfen können. Doch hier herrscht großes Durcheinander. Der Wind bläst ordentlich und die Bucht lädt absolut nicht zum Bleiben ein. Dabei sieht sie auf Bildern so schön aus. Bei Regen allerdings sind Bild und Realität weit voneinander entfernt. Außerdem fällt uns auf, dass die Schneegrenze immer tiefer geht.


Also machen wir uns weiter auf Stellplatzsuche. Irgendwie sind wir total unentschlossen. In unserer App finden wir keinen schönen Platz und auf eigene Faust ist auch nichts dabei. So machen wir uns auf den Weg zur Richtis-Schlucht, um dort für die morgige Wanderung in der Pool-Position zu sein.

Auf dem Weg wird der Regen zu Schnee, auch wenn wir gar nicht so hoch fahren. Plötzlich ist auch die Straße bedeckt. Zum Glück kommen wir dieses Mal auch ohne Schneeketten vorwärts. Andere nicht. Gestoppt werden wir dann von einem manövrierunfähigen LKW. Stau im Schnee. Ich steige aus und erkunde die Lage. Ein griechisches Pärchen nutzt mich als Informantin und fragt mich, warum es nicht weitergeht. Als ich Jonas davon berichte, kann er sich vor Lachen nicht mehr halten. Und dann geht mir auch auf, weshalb. Ich habe total vergessen, dass die Kinder mich morgens geschminkt haben. Nun laufen bei mir vor Lachen die Tränen. Die Griechen sind bei meinem Anblick wirklich souverän neutral geblieben ;)





Da wir nicht wissen, wie lange die Bergung dauern wird, rollen wir kurzerhand zurück zu einem Feldweg und parken dort für die Nacht. Ein Luxus, dass wir das so einfach können. Die Kinder sind vom Schnee begeistert und versuchen ihn mit dem Mund zu fangen. 





In der Abendsonne (Ja, plötzlich ist blauer Himmel zu sehen!) machen wir noch einen Spaziergang im Olivenhain. So schön! Dabei fängt es nämlich wieder an zu schneien. Irgendwie sieht der neue Schnee aus wie Styropor, ganz unecht. Doch Marta probiert: ist Schnee ;)





Morgens ist der Schnee zwar nicht wie geplant getaut, aber das Wetter ist freundlicher.


Auf geht’s zu unserer Wanderung in die Richtis-Schlucht zum Wasserfall. Schnell wird klar: hier wird heute kein Fuß trocken bleiben. Naja, vielleicht Wilmas in der Trage und Martas, die ganz clever zu ihren Gummistiefeln gegriffen hat. Der Weg führt uns immer wieder durch den Bach. Teilweise helfen uns Steine, trockenen Fußes auf die andere Seite zu kommen. Doch manchmal ist es einfach nicht möglich. Dazu kommt dann auch noch Wasser von oben. Irgendwann kommen wir nur noch kletternd vorwärts. Ganz schön anstrengend, zumal Marta nach anfänglicher Wanderfreude auf Jonas Schultern gewechselt ist. Manche Manöver auf den glatten Felsen sind ziemlich heikel und wir glücklich, dass wir nicht ins Wasser gerutscht sind. Kurz vor dem Wasserfall ist dann leider Schicht im Schacht. Bei den Kindern geht nichts mehr. Das Ziel vor Augen, zumindest erahne ich es, mache ich mich mit Wilma alleine auf die letzten 200 Meter. Über Treppen geht es ziemlich steil runter zum Wasserfall - sehr mystisch. Schnell geht’s zurück und Bericht erstatten. Doch die Luft ist raus, wir drehen um. Der Rückweg zieht sich wie Kaugummi. Teilweise trägt Jonas dann zwei Kinder, denn Ida fürchtet sich hin und wieder vor nassen Füßen. Papa ist ein Superheld! Obwohl nicht so lang, ist die Wanderung durch die Kletterei und Balanciererei super anstrengend. Ida ist hin- und hergerissen zwischen: nasse Füße sind gar nicht schlimm und nasse Füße bedeuten den Weltuntergang, Wilma möchte runter und Jonas und mir tun die Schultern weh. Nur Marta ist in der Schulterposition recht fröhlich. Trotzdem schaffen wir es natürlich zurück zum Auto.
















Das letzte Mal steuern wir ein Kep an und erhalten endlich auf die lange hingearbeiteten Impfzertifikate in der Hand. Immerhin müssen wir Erwachsenen nun bei unserer Rückreise nicht in die Quarantäne.

Auf dem Weg zum nächsten Stellplatz besuchen wir Dionysos Greek Village, eine ehemalige Ferienanlage. Vor ein paar Jahren sind die Manager mit der gesamten Kohle der Investoren getürmt. Seitdem liegt die Anlage brach. Nur einige wenige Personen scheinen dort noch zu wohnen. Viele Gebäude sind ziemlich abgewrackt, ebenso die riesige Poolanlage. Verrückt, wie hier alles verkommt. Dabei sieht es auf Bildern von damals sehr schön aus.









Am Strand Erimoupolis werfen wir nur einen kurzen Blick nach draußen. Es dämmert bereits, weshalb wir  Friedolin nicht mehr verlassen. Alle sind platt.

Irgendwie sind wir das am nächsten Tag auch noch. Nur in den Regenpausen schaffen wir es vor die Autotür, wo es ziemlich windig ist.




Recht schnell erkunden wir die Umgebung - die Zeitfenster sind klein. Dabei stoßen wir auf den Klippen auf Teile der Ruine der alten Stadt Itanos. Ida und Marta erkunden alle Zimmer. Wilma juchzt non-stop und erfreut sich an dem überall herumliegenden Schafkacka - Kacka!




Auf dem Weg zur Nachbarbucht finden wir die  Überreste einer Basilika. Sogar einige Säulen sind noch erhalten und liegen recht aufgeräumt am Boden.



Am Strand entdecken wir unter Palmen verlassene Unterschlüpfe- teilweise mit Mikrowelle ausgestattet. Ida findet es gruselig und möchte schnell weg. Ich möchte es auch, aber aus wettertechnischen Gründen.

Ansonsten wird Friedolin zur Mal- und Bastelfabrik. Vor allem Marta entdeckt ihre kreative Ader. Selbst aus Steinen zaubert sie ein kleines Meisterwerk.

Noch immer ziemlich stürmisch ist es am Palmenstrand von Vai. Es lässt sich nur erahnen wie toll der Ort bei Sonne aussieht.



Entlang der Küste besuchen wir auf Stellplatzsuche einige Strände. Doch bei dem Wetter sieht nichts einladend aus. Da es eh regnet, suchen wir weiter und entdecken bei Xerokampos viele tolle Sandbuchten. Leider ist überall Camping verboten oder ein Pups sitzt quer.




Am Strand Argilos vertreten wir uns immerhin die Beine und retten uns schnell vor dem nächsten Regen in Friedolin.

Auch am Mazida Ammos Beach steigen wir aus und spielen das gleiche Spiel. Der Aufwand, die Kinder immer an- und auszuziehen, lohnt sich heute nun wirklich nicht. Immerhin haben die Mädels kurzen Spaß beim Dünenrennen. Der Strand ist ein wahrer Traum, doch irgendwie sind alle genervt und es geht weiter.



Unterwegs stoppt uns ein entgegenkommendes Auto. Der Fahrer deutet bergauf, in unsere Fahrtrichtung, und spricht von einem „big problem“. Dazu gestikuliert er wild. Wir versuchen zu interpretieren: ein Autounfall? ah, nein es gab einen Erdrutsch? So genau wissen wir es nicht, doch weiterfahren sollen wir auf keinen Fall. Wir sind allerdings so gespannt, was uns erwartet, dass wir es wagen. Nach jeder Kurve erwarten wir etwas Krasses. Doch es kommt nichts. Außer mal wieder Schnee auf der Fahrbahn. Vielleicht wollte der Herr uns davor warnen? Womöglich ist er davon ausgegangen, dass wir wie alle Kreter keine Winterreifen besitzen? Naja, wir schaffen es sicher durch den Schnee und setzen unsere Suche nach einem Platz für Friedolin fort. Doch kein Ort überzeugt uns. 


Letzten Endes landen wir am Maheridi Beach auf einer Klippe. Die Sicht ist traumhaft, das Wetter jedoch trotz Sonne immer noch nicht. Es regnet und regnet. Dennoch machen wir uns nochmal auf nach draußen und schauen uns das benachbarte Fußballstadion an. Von der Tribüne hat man einen traumhaften Blick aufs Meer. Nicht schlecht!






Ganz in der Nähe steht Familie S. mit denen wir uns eigentlich nochmal treffen wollten. Doch das Wetter ist für Draußenaktivitäten nun gerade absolut nicht geeignet und die vier sind in genau entgegengesetzter Richtung unterwegs. So verabschieden wir uns und wünschen eine tolle Weiterreise.


Aber irgendwie müssen wir doch nochmal ohne Regen tschüss sagen, zumal Lia sich noch gar nicht in Martas Freundebuch verewigt hat. Während vier glückliche Mädchen durch die Pfützen hopsen, unterhalten wir uns noch mit den Eltern.




Dann geht es aber weiter. Campingplatz bedeutet: es ist Zeit zu waschen. Eigentlich soll das Wetter schön sein, doch die App verschiebt das Ende des Regens stündlich um eine Stunde. Na toll! Nachmittags nutzen wir dann die wenigen Sonnenstrahlen, bespielen den Spielplatz und legen Steinbilder am Strand. Die Steine haben hier nämlich tolle und ziemlich kräftige Farben.



Unglaublich was die Sonne so ausmacht. Nach den Regentagen freuen wir uns irre darüber, dass uns die Sonne und strahlend blauer Himmel schon früh aus Friedolin lockt. Die 11 Grad fühlen sich gleich zehn Grad wärmer an, die Rollgeräte werden ausgepackt und wir saugen die Sonnenstrahlen auf. 



Nachdem wir die Kinder in Massenabfertigung durch die Dusche gejagt haben, geht’s dann auch schon wieder weiter durch die Berge immer mit Blick auf den Schnee.

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