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Weihnachtstage in Elafonisi

Auf Anhieb weiß ich: hier können wir bleiben. Unser neuer Stellplatz ist toll. Wir haben einen Baum für die Hängematte und großartigen Meerblick. Tatsächlich haben wir hier auch ein paar andere Camper entdeckt. Das Areal ist allerdings so groß, dass wir einen riesigen Garten für uns alleine haben. 

Zwar ist das Meer heute vielleicht 50 Meter weiter entfernt, der Strand von Elafonisi aber der wahre Traum. Karibikfeeling kommt auf. 

Die Kinder sind auch absolut begeistert vom feinen Sand, den tausenden Muscheln und den seichten Wellen. Überall gibt es was zu entdecken. Dafür haben wir nun die nächsten Tage ausgiebig Zeit. Uns holt hier so schnell nichts mehr weg. 







Zum Tagesabschluss schmücken wir Theodoris fürs Fest. Tatsächlich hat sich Elfriede auch durch unsere Orangendeko gefressen. Hoffentlich hat es wenigstens geschmeckt! Trotz des Verlusts ist unser Bäumchen doch üppig geschmückt und strahlt nun in seinem Festtagskleid.




Schon nach dem Frühstück ist es so warm, dass wir unser Lager einrichten können. Die Hängematten werden aufgehängt und Feuerholz gesucht. 


Am Strand lassen wir die Seele baumeln, planschen im seichten Wasser, fahren mit dem SUP und tauchen auch ganz unter. Es ist so herrlich hier. 








Gekrönt wird der Tag mit Essen vor der Tür, Sonnenuntergang, einem Lagerfeuer und anschließender kleiner Nachtwanderung.



Es ist Wanderwetter - also schnüren wir die Stiefel und wandern über Stock und über Stein entlang der Küste gen Osten. Die Landschaft wechselt von felsig mit pieksigen Büschen zu sandig mit pieksigen Bäumen. Zwischen den Wachholderbäumen finden wir immer wieder kleine Camps, die allerdings alle verlassen sind. Ein Picknick darf unterwegs natürlich nicht fehlen.







Am Kedrodasos Beach verbringen wir lange Zeit mit dem Suchen des „Auge des Meeres“. Alle Familienmitglieder sind mit Feuer dabei. Tatsächlich fällt es uns irgendwann schwer damit aufzuhören, die kleinen Schneckenteile (Operculum) aufzusammeln. Unsere Ausbeute ist auf jeden Fall ziemlich groß.



Auf dem Rückweg kommen wir an einigen Schafherden vorbei, die alle panische das Weite suchen, wenn sie uns hören. Immer begleitet von Glockengeläut der Leittiere und wildem Gemähe. Wir sind begeistert!



Auch den Rest des Tages verbringen wir draußen, laufen zum Supermarkt und streunen durch die Bucht. Acht Stunden sind wir an der frischen Luft.


Wir stellen fest: diese Langsamkeit ist gerade genau das, was wir brauchten und auch bitter nötig hatten. Es tut einfach nur gut.


Lang ersehnt und dann endlich da. Das 24. Türchen wird geöffnet und es weihnachtet sehr. Marta ist ziemlich irritiert. Haben wir doch in letzter Zeit so oft Weihnachtsbücher gelesen, in denen es geschneit hat. Wo ist bloß der Schnee? Absolut gegenteiliges Wetter. Nachdem der frühe Regen abgezogen ist, setzt sich die Sonne durch. Herrlichstes Weihnachtswetter lädt uns zu einem Ausflug auf die vorgelagerte Insel ein. Je nachdem, wen wir als Maßstab heranziehen, waten wir durch knie- bis hüfttiefes Wasser. 




Auf der anderen Seite erwarten uns zahlreiche Buchten, kristallklares Wasser, Pudersand und Tonnen an bunten Muscheln. Ein kleines Paradies. Doch wir wollen uns nicht nur am Strand aufhalten. Ziel ist der kleine Inselberg, auf dem eine Kirche thront.










Durch die Dünen rennen wir wieder bergab und saugen die Sonnenstrahlen in uns auf. Besser hätte es uns am Heiligen Abend nicht treffen können.


Um die weihnachtliche Wartezeit ein wenig zu versüßen, bekommen die Kinder ein gemütliches Outdoorkino - drei Nüsse für Aschenbrödel steht auf dem Programm. Nebenher telefonieren wir mit den Großeltern und bereiten das Essen vor.




Das Christkind braucht Zeit. Deshalb spazieren wir ans Meer, wünschen allen Frohe Weihnachten und sind erstaunt, dass bei unserer Rückkehr ein paar Geschenke unter Theodoris liegen. Da hat uns das Christkind doch sogar auf Kreta gefunden - wow!



Die Kinder freuen sich riesig über ihre Geschenke und probieren diese sofort aus. Zu Martas und Idas Unmut verteidigt Wilma ihre neue Puppe mit allen Mitteln. 


Nach dem Festessen, das eher einfach als festlich ist, besuchen wir die Nachbarn am Lagerfeuer. Sie sind begeistert, dass wir für eine Stunde frischen Wind ans Feuer bringen, und wir freuen uns über nette Gespräche.


Gekrönt wird der Abend durch einen wahnsinnigen Blick auf die Milchstraße. Millionen Sterne funkeln über uns. Wow! Was für eine Weihnachtsnacht.



Auch der erste Feiertag wird von Sonne bestimmt. So schaffen wir es sogar an Weihnachten noch einmal ins Meer. 

Die Mädels machen einen „Ausflug“, spielen viel mit dem neuen Holzlaptop und der Zaubertafel und buhlen weiterhin um Puppe Lilly. Wilma ist allerdings recht eisern, so dass der Tag von vielen Streitereien bestimmt ist - Müdigkeit und eine arg angeschlagene Wilma lässt grüßen. 


Im richtig kitschigen Sonnenuntergang gibt es festlich, aufgewärmtes Essen vom Vortag. Schmeckt immer noch. 


Mit Weihnachtsliedern lassen wir den Tag am Lagerfeuer unterm prachtvollen Sternenhimmel ausklingen.

Kränkelnde Kinder machen die Nacht zum Tag, der dann sehr langsam startet.

Trotz laufender Nasen machen wir uns auf zu einer Weihnachtswanderung. Gerade im Flow versperrt uns ein Zaun den Weg. Nun gut, dann müssen wir wohl einen Umweg nehmen. Schon wieder ein Zaun … Dann halt da lang. Oh, Überraschung ein Zaun … Umdrehen wollen wir dann aber auch nicht. So kämpfen wir uns, teilweise mit kurzen Hosen, durch stacheliges Gestrüpp, bis wir quasi wieder an unserem Platz ankommen. Auf den Berg soll es heute also nicht gehen. Ganz zurück wollen wir aber auch nicht. Deshalb erkunden wir den Strand in der anderen Richtung. Dort finden wir eine windstille Bucht. Hier liegen wir in der Sonne, wechseln uns mit Nickerchen ab und schauen den Kindern beim Spielen zu. 








Wieder bei Friedolin setzen wir den chilligen Tag fort, bestaunen eine kleine Gottesanbeterin und besuchen erst spät nochmal den Hausstrand.



Eingewickelt in dicke Decken wärmen wir uns, schauen einen kleinen Weihnachtsfilm und beenden die Festtage. Schön waren sie :)

Zum Sonnenaufgang treffen wir uns mit Campnachbarn und deren Hund Yoko. Er hat uns, im speziellen Ida, zur Morgenrunde eingeladen. Mit diesem Ansporn schaffen wir es auch mal früh aus den Federn. So ein Glück, denn die Morgensonne fühlt sich gut an.



Nach dem Frühstück verabschieden wir uns überall artig, setzen den Adventskalender aus (klar, dass Marta noch ein paar Steine stibitzt) und fahren durch die Berge nach Paleochora. Wir müssen dringend waschen und einkaufen.

Eines ist aber sicher: wir kommen wieder.

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